ARD/Panorama: Grundstücksspekulanten verschärfen Wohnungsnot

Dirk Löhr

Am 20.4.2016 strahlte das ARD-Magazin “Panorama” einen interessanten Beitrag (von Johannes Edelhoff und Christian Salewski) aus, wie Grundstücksspekulanten die Wohnungsnot verschärfen:

Grundstücksspekulanten verschärfen Wohnungsnot (bitte klicken)

Entsprechendes erschien in “DIE ZEIT” vom 19.4. unter dem Titel

Die Landbanker (bitte klicken)

Gut, dass nun auch in Deutschland die Problematik langsam als solche erkannt wird (das Phänomen des “land banking” wird schon seit Jahrzehnten im angelsächsischen Sprachraum diskutiert). Auch gut, dass gesehen wird, wie steigende Grundstückspreise nicht etwa ein höheres Angebot an Grundstücken erzeugen, sondern im Gegenteil einen Rückgang des Angebotes: So wird die Preisschraube immer weiter nach oben gedreht. Dies sollte eigentlich Stoff zum Nachdenken v.a. für die neoklassischen Ökonomen sein, die “Boden” als eine Unterkategorie von “Kapital” sehen und damit implizit unterstellen, dass Boden und Kapital denselben ökonomischen Gesetzmäßigkeiten gehorchen.

Nicht gut, geradezu ignorant ist jedoch, dass die Autoren des Beitrags die “olle Kamelle” der Baulandsteuer C als Heilmittel propagieren, die schon in den 60er Jahren existierte und wegen ihrer mangelnden Effektivität und ihrer Streitbefangenheit nach zwei Jahren wieder abgeschafft wurde. Der Vorschlag der Initiative “Grundsteuer: Zeitgemäß!” einer bodenbezogenen Steuer wird hingegen noch nicht einmal erwähnt, obgleich die Bodenwertsteuer von Ökonomen von Adam Smith bis hin zu Friedman und Stiglitz als tauglich befunden wurde (die Liste an zitierbaren Ökonomen ist Legende).

Qualitätsjournalismus sieht anders aus.

 

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