Syrien: Krieg um Gas und Pipelines

Dirk Löhr

Der syrische Bürgerkrieg: Ein Schauspiel um die religiösen Fehden zwischen fanatisierten Sunniten und Schiiten; den Oskar für den Schurken in der Nebenrolle erhält Putin. Der Westen spielt die Rolle des gleichermaßen aufrechten wie machtlosen weißen Ritters. Dieses Bild zeichnen in Eintracht zumindest die wichtigsten Medien hierzulande. Erfrischend anders sind die Darstellung von Robert F. Kennedy jr. Als Sohn von Bobby Kennedy und Neffe von John F. Kennedy zählt er wohl nicht gerade zur russischen Propagandamaschinerie. Kennedy sieht im Syrien-Konflikt nichts anderes als eine weitere Auseinandersetzung über die Kontrolle von Ressourcen. Zum download (englisch):

Syria: Another Pipeline War (bitte klicken)

Quelle: EcoWatch (http://www.ecowatch.com/syria-another-pipeline-war-1882180532.html)
Quelle: EcoWatch (http://www.ecowatch.com/syria-another-pipeline-war-1882180532.html)

Der Artikel enthält auch eine Auseinandersetzung mit der Geschichte US-amerikanischer Militärinterventionen, die zu einem erheblichen Teil durch die Kontrolle über Rohstoffe motiviert waren.

Eine der wenigen deutschen Medien, die diese Sicht der Dinge aufgriffen, war ausgerechnet die Wirtschaftswoche. Weitere lesenswerte Berichte erschienen u.a. in Telepolis und den NachDenkSeiten. Interessant und informativ ist auch ein Telefoninterview von Dr. Daniele Ganser zu diesem Thema, der demnächst auch in Deutschland zu diesem Thema unterwegs ist. Das Interview wurde allerdings mit KenFM geführt, einer nicht unumstrittenen Quelle.

Dennoch darf die Frage gestellt werden, warum diese Perspektive nicht breiter in den „Qualitätsmedien“ hierzulande diskutiert wird. In einem Krieg stirbt halt offenbar zuerst die Wahrheit.