Telepolis: Wer hat, dem wird gegeben?

Dirk Löhr

Bodenwertsteuer: Da freuen sich die Reichen, oder? Die Mieten steigen, und die Konzerne wie ihre Anteilseigner kommen ungeschoren davon. Wenn schon der IW Köln und Winston Churchill diesen Vorschlag unterstützen, kann da doch nicht viel Gutes bei herauskommen.

Mietpreise

So und ähnlich war der Tenor vieler Kommentare zum Telepolis-Beitrag “Die beste von allen schlechten Steuern” . In einem Folgebeitrag in Telepolis vom 3.11. werden ein paar Gründe dafür gebracht, warum diese und ähnliche Einwände ins Leere laufen:

Wer hat, dem wird gegeben?” (bitte klicken)

4 thoughts on “Telepolis: Wer hat, dem wird gegeben?”

  1. Lieber Herr Löhr,

    Chapeau, daß Sie sich nochmals an dieses Thema gewagt haben und den Lesern auf Telepolis einen kleinen “Nachschlag” serviert haben.

    Ich habe nun versucht die Diskussion dort einigermaßen zu verfolgen und muss konstatieren, daß das Thema offensichtlich DERMASSEN UNBEKANNT ist, daß kaum einer in der Lage ist Ihrem konzentrierten Gedankengang zu folgen!

    Es scheint mir daher geraten die Dinge dort nochmals, wie im 1. (ERSTEN) Semester aufzubereiten. Insbesondere eine kleine authentische Rechnung würde es jedem erleichern die Entwicklung seit 1950 nochmals nachzuleben UND dann auch die Vorteile zu erkennen.
    Folgende Defizite sind m.E. vorhanden:
    – die genaue Struktur der Grundsteuer ist nicht bekannt
    – die genaue Struktur der Bodenwertsteuer kann nicht gedacht werden!? (Beispiel Erbpacht wäre ggf. erhellend)
    – die DURCHLEITUNGSFUNKTION der Bodenwertsteuer wird nicht erkannt!
    – die Option der Umverteilung wird nicht erwähnt (was aber bei Wohngeld egal wäre).
    – eine grobe Schätzung eines heutigen möglichen Aufkommens für eine Stadt wie z.B. Berlin (ständig klamm) wäre hilfreich.
    – die Umstellung und Entschädigung auf die neue Steuer wird auch nicht erwähnt.( wenn auch sekundär)

    Ihr Artikel ist zwar brillant, aber m.E. nur von einem Insider gut rezipierbar. – Vielleicht finden Sie auch meine Versuche die Sache verständlich zu machen. Aber es erhellt auch die aktuelle Situation in unserer BODENLOSEN wirtschaftswissenschaftlichen Diskussion.

    Beste Grüße

    Ralf Hesse

    1. Hallo Herr Hesse,

      Sie haben ja grundsätzlich recht. Das Problem bei einer Beispielsrechnung ist, dass ich dann die Steuern fiktiv wegnehmen müsste. Das kann ich für ganz Deutschland zwar vorrechnen, ich zweifle aber, dass dem das geneigte Publikum folgen muss. Man muss wohl weiter harte Bretter bohren. Ich stelle immer wieder fest, dass das Geldthema besser verstanden wird als das Bodenthema.
      Beste Grüße, D. Löhr

  2. Das ist auch ganz natürlich! – Denken ist – so dumm das klingt – eben auch zum Teil eine Gewohnheitssache. Das ist ganz genauso, wie mit sportlichen und Bewegungsreflexen auch! Über Geld wurde ununterbrochen nachgedacht, wenn auch mit den bekannten kleinen Einschränkungen.
    Über BODEN im eigentlichen Sinn wird aber seit der Kapitulation 1945 NIRGENDS und von NIEMANDEM mehr nachgedacht! – Aus der Perspektive eines Magnaten, der sich noch eine kleine “Cachette” vorbehalten will, war die Sache mit den Nazis, die das Thema eben so “dramatisch” übertrieben und ausgeschlachtet haben, quasi der perfekte (RUF)-Mord, der es erlaubt hat, es bis heute INTERNATIONAL in der Versenkung zu halten und zum Thema non grata zu diffamieren.

    Ich denke wir haben deshalb bessere Möglichkeiten dieses Thema über unbedarfte Länder wie z.B. China wieder in die Diskussion einzuführen als über unsere eigenen von der Atlantik-Tradition erblindeten und verführten Wissenschaftler.
    Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß die unaufälligen Transaktions-Optionen und -Ketten für Vermögenstransformationen hinsichtlich Boden nicht nur in Deutschland, sondern auch in manchen anderen kapitalistisch ausgerichteten Ländern ähnlich gut ausgestattet sind. (Wäre doch sicher mal ein interessantes Seminarthema für ein internationales Seminar…)

    Die Reaktionen beweisen also, das dieses Thema von höchster Wichtigkeit ist, wenn wir die ständige Kriegstreiberei betrachten. Diese findet doch nur deswegen statt, weil sich keiner auch nur mit einem valablen Gedanken dagegen zu wehren vermag. Dies wissend ist es dem Mächtigen ein Einziges und Leichtes radikal nur noch auf die Gewalt- und Usurpationskarte zu setzen. Kann man auf diese Weise doch Verhandlungen vermeiden, bei denen der oder die Anderen vielleicht auch was abbekommen könnten. Es sind also durchaus MAFIOSE Strukturen, wie wir das bei den geheimen Verhandlungen bei TTIP, TISA, CEPA usw. auch erleben, die versuchen die Welt unter sich nach IHREM alleinigen Gutdünken aufzuteilen, zu dominieren und auszuschlachten. Und es ist nicht so ganz abwegig, dass deren Vorväter einst auch Hitler die entscheidenden Millionen zugesteckt haben…

    Bleiben Sie also dran, denn nur Wissen und Erkenntnis wird die Welt zum Vorteil aller ändern können.

    Ralf Hesse

    1. Danke, Herr Hesse – ich stimme mit allem überein, bis auf einem Punkt: Ausgerechnet in der Brutstätte des Kapitalismus, in den angloamerikanischen Ländern, wird wesentlich mehr über diese Fragen nachgedacht als bei uns.

      Viele Grüße
      D. Löhr

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