Dirk Löhr
Für die einen stellt sie einen unzulässigen Eingriff in die Eigentumsrechte dar und sollte daher am besten ersatzlos abgeschafft werden. Für die anderen ist sie das Mittel der Wahl für die Finanzierung der öffentlichen Hand: Die Grundsteuer. Sie stellt eine der ältesten Abgaben dar, und gleichzeitig eine der am wenigsten verstandenen und am meisten unterschätzten – zumindest hierzulande.

S. hierzu den am 25.10.2015 erschienenen Artikel in Telepolis:
Die beste von allen schlechten Steuern (bitte klicken)
Die Grundsteuer wurde bereits erfolgreich vor mehr als 100 Jahren in der deutschen Kolonie Qingdao in China zur Bekämpfung der Bodenspekulation und zur Erzielung von Steuereinnahmen eingesetzt (s. die obige Bodenwertkarte von Qingdao). Die heutige Diskussion der Länderfinanzminister um eine Reform der Grundsteuer hinkt dem Stand vor über hundert Jahren deutlich hinterher.
Überraschenderweise waren die meisten der Kommentare zu Ihrem Artikel negativ! Zum Beispiel befürchteten manche, dass die durch die Reform gestiegene Grundsteuer an den Mieter weitergegeben würde, dass die Mieten dann erst Recht unbezahlbar würden. Dem stimme ich nicht zu, da steigende Mieten auf dem Markt erst mal durchgesetzt werden müssten und Druck auf bislang leerstehende Wohnung ausgeübt würde, sie auf den Markt zu schmeißen.
Ich bin überrascht wie entsetzt, wie wenig diese Steuer verstanden wird. Da besteht Aufklärungsbedarf.
Dann haben Sie auf Ihrem Blog ja was zu tun. Neue Artikelserie: Bodenwertsteuer for Dummies.
Wie gesagt: Das Thema ist unverstanden!
Ich habe schonmal angefangen, aber ich fürchte, dass das mal wieder ein Artikel mit ganz wenigen Klicks wird. http://friedensblick.de/18365/professor-dirk-loehr-begruendet-bodenwertbasierte-grundsteuer/
Immer unverzagt weitermachen – danke! Der Telepolis-Artikel hat ja immerhin für Debatten gesorgt.