Dirk Löhr
Die Wohnungspreise in Hamburg werden langsam unerschwinglich. Zuerst wanderten die Hamburger nach Lündeburg ab, doch auch das kann sich niemand mehr leisten. Die Ränder des Speckgürtels der Metropole heißen nun Bienenbüttel und Bad Bevensen.

Möglich ist dies nur durch eine gute Infrastruktur-ausstattung bzw. Verkehrsanbindung. S. hierzu den Artikel von Gabriele Schulte aus der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 29.12.
Hurra, die Hamburger kommen! (bitte klicken)
Das ohnehin schon hoch verschuldete Hamburg trägt freilich den Großteil der Infrastrukturkosten, die nötig sind, um die Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen.
Vortrag und Diskussion in Oxford zu Adair Turners neuem Buch, Between Debt and the Devil: https://www.youtube.com/watch?v=AD2egqJiZk0
Turner hat die Landspekulation und deren Verstärkung durch das Finanzwesen und die Kreditschöpfung ja schon früher als den “Kern der Intabilität in unserem ökonomischen System” beschrieben (https://www.youtube.com/watch?v=UVQdeb0EdWA)
Am Ende des Landzyklus bleibe der private “debt overhang”, der zu einem privaten Investitions- und Konsumrückgang führe, der wiederum durch öffentliche Schulden oder direkte Zentralbank-Interventionen (QE etc.) kompensiert werden müsse.
60 bis 80% der Kreditvergabe durch Banken sei für “existing capital assets”, insb. real estate, und kaum 20% für produktive business investments. Deshalb sei auch inflation targeting nutzlos, weil es die Landspekulation nicht eindämmen könne, und wenn doch (über hohe Zinsen), dann nur auf Kosten der restlichen Wirtschaft.
Er spricht zwar nicht von einer Verstaatlichung der Bodenrenten, aber rät zu einer Drosselung der Immobilienkredite mit anderen Mitteln.